die weltendie naturdie formatekaufendie technik



der fotograf:

ich fotografiere seit ich denken kann. angefangen mit einer kleinen kodak 35mm. eingestiegen in die analogen spiegelreflex mit der nikon FG. liebte die möglichkeit von mehrfachbelichtung bei der nikon FA und schätzte ihre vielseitigkeit. stieg mit einer olympus zoom in die digitale welt ein. Darauf folgte eine Samsung Pro815 mit einem grossen Zoombereich und eine kleinen Leica digilux1. arbeite jetzt mit einer nikon D90 und unter anderem einem fischauge 10.5 mm. bilder bearbeite ich hauptsächlich mit nikon nx2 als rohdaten oder selten mit ufraw. ansonsten arbeite ich mit GIMP, panoramas mit hugin. früher mit corel, photoshop und autostich.

illusionen zu fotografiern hat mich schon immer fasziniert. so ist das thema welten, die stereografische projektion, auch ein thema, das kommen musste. technisch ist eine welt ein ganzes panorama, 360 x 180 grad, das auf eine halbe kugel projiziert wird. die faszination daran ist, das diese projektion einen mehrschichtigen bildaufbau ermöglicht, die dazu auch noch neue gestalterische möglichkeiten eröffnet. durch die projektion auf die halbkugel lassen sich durch drehen dieser neue akzente setzen, das hauptsächlich für die erste ebene von bedeutung ist; der erste eindruck. erst nach längerem betracheten eröffnet sich dann die nächste ebene. die vielfalt des inhaltes. mit all seinen vielen details und geschichten, die durch diesen grossen aufnahmewinkel eingefangen wurden. nach noch längerem betrachten und verstehen des bildes eröffnet sich eine weitere ebene; die der gefühle, die stimmung, die gerüche, das licht und die schatten, das wetter und das leben, das sich zum aufgenommenen zeitpunkt abgespielt hat. da es für die vielen aufnahmen zeit erfordert, ist auch diese geschichte darin festgehalten; dies jedoch nur, wenn diese zeitspanne auch im bild belassen wurde.


die technik:

die exakte fototechnische beschreibung einer welt ist die stereografische projektion. jedoch existieren auch die begriffe small world oder planet oder auch polarpanorama. der letzte begriff, das polarpanorama, sagt dann auch aus, woraus dass eine welt hergestellt wird; aus einem panorama, genauer aus einem ganzen panorama, 360 x 180 grad. eine aufzeichnung von einem standpunkt aus, in dem alles sichtbare aufgenommen wurde.

um dieses ziel zu erreichen, gibt es mehrere methoden, wovon ich nur eine anwende. diese entstand mit der zeit und hat sich immer weiter optimiert. folgende technische voraussetzungen haben sich daraus ergeben; ich verwende ein leichtes stativ mit einer gradeinteilung in der horizontalen drehrichtung, darauf ist ein nodalpunktadapter aufgesetzt. dieser bewirkt, dass keine paralexen fehler entstehen. um diese zwei wörter erklärt zu bekommen, googelt ihr am besten etwas. am nodalpunktadapter wird dann die kamera befestigt. und zwar so, dass hochformatige bilder entstehen.
bei den aufnahmen ist als erstes wichtig, dass der richtige aufnahmestandpunkt ausgewählt wird. als gestaltungsregel nenne ich mal zwei wichtige kriterien, die viel in vergessenheit geraten; entweder man erzeugt eine saubere symmetrie, oder man erzeugt absichtlich und offensichtlich keine symmetrie. dies muss deutlich erkennbar sein. die erste aufnahme entsteht vom boden, ohne stativ. diese muss sich dann so gut wie möglich in die unterste reihe einbinden lassen. dies ist die heikelste aufnahme. danach werden 3 reihen a 24 bilder mit einer überlappung von etwa einem drittel erstellt, die oberste reihe besteht aus 8 bildern. dadurch entstehen 81 einzelne aufnahmen. so ist jeder bereich mehrfach abgedeckt, was in der erstellung auf dem computer eine allfällige belichtungsfusion ermöglicht. schon wieder ein begriff zum googeln. bei der belichtung der bilder ist darauf zu achten, dass alle aufnahmen in etwa mit einem ähnlichen belichtungshystogram aufgenommen werden. dies ist insbesondere auch über die anschliessenden bildreihen wichtig. sicher, keine leichte aufgabe, jedoch beim zusammensetzen eine enorme erleichterung. fokussieren am besten pro reihe in einer einstellung und manuell.

danach werden die aufnahmen auf einen genügend schnellen computer übertragen und mit einer stichingsoftware zusammengesetzt, die belichtung der einzelnen bilder einander angepasst und die gewünschte projektion und grösse der ausgabeauflösung festgelegt. weitere effekte und behebung von allfälligen fehlern werden dann in der bildbearbeitungssoftware noch erledigt. alles in allem entsteht so ein zeitaufwand von durchschnittlich 15 bis 25 stunden, je nach qualitätsanforderung die man an das endresultat stellt.







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